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Konto-basierte Zahlungen: Die wichtigsten Vorteile

Konto-basierte Zahlungen: Die wichtigsten Vorteile

Henrik Hodam

Senior Product Manager Open Banking

Konto-basierte Zahlungen (A2A – Account-to-Account), die auf der Nutzung der PSD2 Banken-Schnittstellen basieren, werden immer beliebter. Nach unserer Einschätzung werden A2A-Zahlungen in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich rund 30 % aller E-Commerce Zahlungen in Europa abdecken. Doch welche Vorteile bietet diese neue Zahlungsmethode den Verbrauchern und Händlern im Vergleich zu den herkömmlichen Zahlungsmethoden?

A2A-Zahlungen sind nicht neu. Seit vielen Jahren ist die elektronische Überweisung von Geld von einem Bankkonto auf ein anderes das Rückgrat der Wirtschaft. Händler und Verbraucher vertrauen täglich auf SEPA-Überweisungen oder SEPA-Lastschriften, um Zahlungen zu tätigen und zu akzeptieren. Aber durch die Umsetzung der PSD2 und die Einführung von Instant Payments (SCT Inst) hat diese Zahlungsmethode jetzt große Chancen, eine echte Alternative zu den herkömmlichen Kartenzahlungen zu werden.

Dazu müssen sowohl Händler als auch Verbraucher in erster Linie wissen, wie sie die Vorteile dieser neuen Zahlungsmethode richtig nutzen können. Für die wachsende Beliebtheit von A2A gibt es verschiedene Gründe. Sowohl für Händler als auch für Konsumenten bieten diese konto-basierten Zahlungen im Vergleich zu herkömmlichen Zahlkarten ein besseres Benutzererlebnis und eine höhere Betrugssicherheit. Darüber hinaus können Händler deutlich niedrigere Gebühren und einen schnelleren Zahlungsabgleich als bei kartenbasierten Alternativen erwarten.

Die Vorteile im Detail

1) Höhere Sicherheit

A2A-Zahlungen sind einfach zu initiieren und durch die restriktive Verwendung einer starken Kundenauthentifizierungsmethode (SCA – Strong Customer Authentication) erfüllt A2A problemlos die verpflichtenden Anforderungen der PSD2 und nutzt darüber hinaus die etablierte SCA-Methode, die die Verbraucher von ihrem Online-Banking kennen. Die Nutzung der SCA bedeutet, dass sich die Verbraucher durch zwei von drei unabhängigen Authentifizierungsfaktoren - Wissen, Besitz und Inhärenz - authentifizieren müssen, um eine Zahlung zu autorisieren. Die Verwendung des Mobiltelefons des Verbrauchers und der entsprechenden Banking-App zur Durchführung dieses Authentifizierungsschritts (z.B. mit biometrischer Authentifizierung) macht diese Zahlungsmethode sehr sicher und bequem. Bei diesem Ansatz werden keine Zahlungsdetails gespeichert, wie es früher bei den Zahlungskartendaten der Fall war. Das reduziert das Betrugsrisiko. Darüber hinaus wird mit diesem Schritt auch der Nachweis erbracht, dass der Verbraucher der Kontoinhaber ist, was bei der einfachen Angabe von IBAN oder PAN nicht immer der Fall ist.

2) Bequeme Benutzererfahrung

Händler, die A2A-Zahlungen akzeptieren, ermöglichen ihren Kunden im Webshop und selbst am POS (Point of Sale) eine sichere Zahlung mit dem Mobilgerät durch die Verwendung von entsprechenden QR-Codes. Außerdem hat der Verbraucher auch mehr Kontrolle über seine Ausgaben und die Verfügbarkeit von Guthaben, da der Kontostand vor und nach dem Kauf in der Händler-App angezeigt werden kann. Darüber hinaus kann der Verbraucher einige zusätzliche Dienste in Anspruch nehmen, die in einer Händler-App angeboten werden, wie Produktinformationen, Kundenbindung, Einkaufslisten und spezielle Rabatte. Der Bezahlvorgang ist dann nur noch der letzte logische Schritt zu einem nahtlosen Einkaufserlebnis für den Verbraucher.

3) Kostenreduzierung

A2A-Zahlungen werden direkt über PSD2 Banken-APIs ausgelöst. Dadurch einstehen keine Interchange-Entgelte oder Scheme-Gebühren. Daher können A2A-Zahlungen für Händler teilweise mehr als 50% günstiger als vergleichbare Kartenzahlungen sein. Hier werden vor allem Händler mit höherwertigen Warenkörben am meisten profitieren. Bei den Verarbeitungsgebühren für konto-basierte Zahlungen handelt es sich in der Regel um eine feste Transaktionsgebühr, die unabhängig von dem zu zahlenden Betrag ist. Auch die Verbraucher könnten von diesen niedrigeren Kosten profitieren, da der Händler möglicherweise einen Teil der Einsparungen als eine Art Rückvergütung oder Kickback an den Verbraucher weitergeben kann.

4) Schnellerer Abgleich

Die Kombination von Sofortüberweisungen (Instant Payments) und A2A-Zahlungen bringt den Händlern einen weiteren großen Vorteil, da das Geld auf dem Konto des Händlers quasi sofort verfügbar ist. Aber auch bei nicht-instant SEPA-Zahlungen ist die Verfügbarkeit des Geldes beim Zahlungsempfänger viel schneller als in der Kartenwelt. Die A2A-Lösung unterstützt zusätzlich die Verwaltung dieser Echtzeit-Zahlungsbestätigungen und allgemeinen Back-Office-Prozessen wie Rückerstattungen. Hier hat der Händler die Möglichkeit, seine anfallenden Rückerstattungen an den Kunden in Echtzeit, sogar als Massenzahlungen durchzuführen.

Instant und A2A-Zahlungen werden in der Zukunft des Zahlungsverkehrs definitiv eine wichtige Rolle spielen. Dabei ist aber auch nicht zu vergessen, dass es auch einige Herausforderungen dieser neuen Zahlungsmethode wie zum Beispiel das Ende-zu-Ende Benutzererlebnis gibt, die gelöst werden müssen, bevor sie allgegenwärtig wird.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte Account-Based Payments.