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KKH setzt auf Worldline beim Kartenmanagement

KKH setzt auf Worldline beim Kartenmanagement

Worldline

Data & Security

Jeder in Deutschland gesetzlich Krankenversicherte hat sie: die elektronische Gesundheitskarte (eGK). Mit dieser Karte kann man nicht nur medizinische Leistungen von ÄrztInnen und Krankenhäusern in Anspruch nehmen, sondern sie stellt auch gleichzeitig den Schlüssel zu digitalen Anwendungen im deutschen Gesundheitssystem dar. Wichtige persönliche Gesundheitsdaten befinden sich auf dieser Karte. Herausgeber der Karten sind die gesetzlichen Krankenkassen. Kein leichtes Unterfangen für diese, da sie nicht nur das sichere und geschützte Kartenmanagement abdecken, sondern gleichzeitig die gesamte IT dafür betreiben müssen. Das kostet Zeit und Geld.

Worldline ist bereits seit vielen Jahren als Experte für sichere und leistungsfähige Lösungen im Gesundheitssektor unterwegs. Das von uns nach den Vorgaben der Gesellschaft für Telekommunikation der Gesundheitskarte (gematik) entwickelte Kartenmanagementsystem WL eGK KAMS bildet den gesamten Lebenszyklus der eGK für Versicherte ab – angefangen von der Ausgabe der Karte bis hin zur Nutzung von maßgeschneiderten digitalen Lösungen für die Versicherten (siehe hierzu auch untenstehenden Kasten). Die Zulassung für den Betrieb des WL eGK KAMS zum Management der eGK ist am 10.11.2022 durch die gematik erfolgt.

Seit 2006 setzt die KKH Kaufmännische Krankenkasse auf WL eGK KAMS und betrieb das Kartenmanagementsystem bisher eigenständig in ihrem Rechenzentrum. Im Zuge der Optimierung ihrer internen Prozesse entschied sich die KKH, die Kartenmanagement-Plattform durch Worldline betreiben zu lassen. Wir befragten Ingo Bettels, Sachgebietsleiter Digitale Services bei der KKH, zu den Gründen.

 

Herr Bettels, warum haben Sie sich 2006 für eine Zusammenarbeit mit Worldline entschieden?

Ingo Bettels: Mit rund 1,6 Millionen Versicherten zählt die KKH als eine der größten bundesweiten Krankenkassen mit Sitz in Hannover zu den leistungsstarken Trägern der gesetzlichen Krankenversicherung. Die Mitarbeitenden der mehr als 100 Servicestellen beraten und betreuen die Versicherten flächendeckend in allen Bundesländern vor Ort. Insgesamt sind bei der KKH rund 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. In unserem eigenen Rechenzentrum betreiben wir zurzeit ein selbst entwickeltes Bestandssystem und weitere Peripheriesysteme.

Die langjährige Zusammenarbeit mit Worldline entstand 2006 im Zuge der Entwicklung des heutigen Systems der eGK. Die eGK erfordert den Einsatz eines Kartenmanagementsystems zur Verwaltung des Lebenszyklus der Karte. Für die Krankenkassen eine damals vollständig neue Technologie, die ohne einen kompetenten und zuverlässigen Partner nicht zu bewältigen gewesen wäre.

Was waren 2006 die größten Herausforderungen für die KKH?

Ingo Bettels: Neben der Implementierung eines für die KKH neuartigen Produkts im Vergleich zu den gewohnten Systemen, lagen die Herausforderungen in der reibungslosen Verknüpfung mit unserem Bestandssystem und der Erstellung eines performanten Prozesses zur Kartenproduktion mit zwei weiteren Partnern.

Was zeichnet für Sie die Zusammenarbeit mit Worldline in den letzten 15 Jahren aus?

Ingo Bettels: Die KKH hat früh erkannt, dass aufgrund der langen Lebenszyklen der eGK von 5 Jahren eine Zusammenarbeit mit einem zuverlässigen Partner unerlässlich ist. Worldline hat, trotz mehrerer institutioneller Änderungen, eine bis heute bewährte Kompetenz und bemerkenswerte personelle Konstanz bewiesen. Daher haben wir Worldline, die heute auch weitere Dienste und Partner in der Telematikinfrastruktur (TI)* bedient, zusätzlich mit der Entwicklung und dem Betrieb des Fachdienstes „KIM“ (Kommunikation im Medizinwesen) für die sichere Übertragung von Mailnachrichten der Leistungserbringer und den Betrieb des KAMS im Rechenzentrum der Worldline beauftragt.

Wie profitiert die KKH bzw. die Versicherten der KKH jetzt von der Zusammenarbeit?

Ingo Bettels: Die eGK ist sozusagen die „Eintrittskarte“ in die Welt der medizinischen Versorgung. Ohne die Gesundheitskarte können unsere Versicherten keine Leistungen erhalten. Als Teil des Identitätsmanagements erhält die eGK in den Anwendungen der TI eine herausragende Funktion: Sie repräsentiert die digitale Identität. Eine hohe Verfügbarkeit der Systeme ist somit für alle Prozessbeteiligten sehr wichtig geworden. Worldline bietet der KKH die Möglichkeit, zu wirtschaftlichen Bedingungen diesen Service bereitzustellen.

Wenn Sie auf die nächsten 3 Jahre schauen - wie sehen Sie die zukünftige Zusammenarbeit mit Worldline?

Ingo Bettels: Nachdem der Wechsel des KAMS-Betriebs am 19.11.2022 erfolgreich vollzogen wurde und diese Systeme stabil laufen, werden wir uns der Entwicklung weiterer Anwendungen im KIM-Umfeld zuwenden und das System auf die steigende Zahl auch größerer Nachrichten vorbereiten. Mit dem vom Gesetzgeber geplanten Übergang zur TI 2.0 wird die Rolle der eGK und damit des KAMS erneut einen Wandel erfahren. Darauf wollen wir uns ebenfalls einstellen.

Vielen Dank für das Gespräch!

 

*Worldline unterstützt Krankenhäuser beim Schutz ihrer Geräte. So sichern wir die Fernwartung und -verwaltung von Geräten (vom Ultraschallgerät bis hin zum Computertomographen) ab, die an ein Netzwerk angeschlossen sind. Hierfür haben wir eigene von uns betriebene Plattformen entwickelt. Über einen sicheren Kommunikationskanal können so Wartungsinformationen gelesen, Daten ausgetauscht, Geräte gewartet oder Softwareupdates eingespielt werden. Durch Zugriffsregelungen auf granularer Ebene gewährleisten wir größtmögliche Sicherheit.

Wissenswert - Digitalisierung der Kommunikation im Medizinwesen

Neben dem WL eGK KAMS ist Worldline auch Hersteller des WL KTR Consumers sowie des WL Basis Consumers und unterstützt die Digitalisierung und Optimierung der Prozesse und Services im deutschen Gesundheitswesen. Beide Lösungen werden von Worldline sektorübergreifend als Service angeboten.

Der WL KTR (Kostenträger) Consumer ermöglicht es Krankenkassen, Patientenquittungen für ihre Versicherten in deren elektronischer Patientenakte (ePA) einzustellen. Der KTR-Consumer von Worldline nimmt die bereitgestellten Daten aus dem Bestandssystem der Krankenversicherung und übergibt sie über ein von der gematik spezifiziertes Verfahren sicher an die ePA. Dabei hat der KTR Consumer nur Schreib-Zugriff und kann daher Daten weder aus der Akte herausholen noch auslesen. Da diese sensiblen Daten besonders geschützt werden müssen, hat die gematik eine Sicherheitsumgebung definiert, in der sie umgeschlüsselt werden dürfen. Wird diese sichere „Vertrauenswürdige Ausführungs-Umgebung“ (VAU) angegriffen oder der videoüberwachte, per PIN gesicherte Serverschrank geöffnet, wird der KTR-Consumer in der VAU gesichert heruntergefahren und alle Daten im flüchtigen Speicher gelöscht.

Mit dem WL Basis Consumer ist Worldline in der Lage, digitale Kommunikationsdienstleistungen im eigenen Rechenzentrum zu betreiben und diese Versicherern und medizinischen Dienstleistern als Service anzubieten

Mit KIM, dem Mailservice des WL Basis Consumers, können Krankenhäuser, Krankenkassen und ähnliche Einrichtungen medizinische Dokumente wie Krankschreibung, Arztbriefe und Heil- und Kostenplan einfach, schnell und sicher elektronisch versenden. Zu den Nutzern gehören nicht nur medizinische Einrichtungen wie Praxen oder Versorgungszentren, sondern auch die offiziellen Interessenvertretungen dieser wie die KBV/KVen, die GKV-Kassen oder die DKG.

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Ingo Bettels

Sachgebietsleiter Digitale Services bei der KKH