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Open Banking... und was kommt danach?

 

Open Banking Experts

Tom Wijnen und Mathieu Barthelemy

Open Banking … und was kommt danach?


Möglichen Herausforderungen und Chancen sind Experten von equensWorldline und Worldline nachgegangen. Im Global Open Banking Report 2020 zeigen sie, wie man - ausgehend vom Open Banking als Herzstück der digitalen Transformation - durch Innovationen zu Open Finance und Open Data Economy kommen kann.

Die Digitalisierungstreiber
Die Umsetzung der PSD2-Richtlinien, die von Banken mehr Öffnung verlangt; technik-affine Kunden, die die Bereitstellung von Leistungen über digitale Kanäle fordern sowie der Trend zu mehr ökologischer Nachhaltigkeit und lokalen Konsumangeboten - sie alle wirken als Beschleuniger der digitalen Transformation. Verstärkt wird die Gemengelage durch einen immer größeren Verdrängungswettbewerb zwischen FinTechs und BigTechs, die zum Teil nicht aus dem Banking-Sektor, sondern der Lifestyle-Branche stammen und hier gelernt haben, wie man für gute Kundenerlebnisse sorgt.

Wettbewerb: Aus Feind mach Freund

Banken drohende Wettbewerbs-Probleme lassen sich nur nach freier Übersetzung eines alten Chinesischen Sprichworts wie folgt regeln: „Dem Feind, den Du nicht besiegen kannst, reichst Du am besten die Hand“. Was hier so viel bedeutet wie: Um ihre bestehenden Standards besser auf das erwartete nahtlose Kundenerlebnis anzupassen, sollten Banken Open Banking als Schlüssel zur Kombination von Daten und Services von einer Vielzahl von Aktoren nutzen, die Kunden im Ökosystem zur Verfügung gestellt werden. Gelingt es ihnen, Banking Data in Zukunft erfolgreich mit Social Data zu verknüpfen, so kann Open Banking zum Treibmittel für eine Vielzahl von digitalen Erfahrungen werden.

Stolpersteine bei Open Banking
Allerdings gilt es, zum Teil immer noch bestehende Probleme bei der Implementierung von Open Banking zu beseitigen. Hier zeigen Erfahrungen von equensWorldline, dass Banken das Konzept von Open Banking als solches zum Teil nicht mit ihrem Alltagsgeschäft in Verbindung bringen können. Es mangelt an Wissen darüber, welche Financial Services Unternehmen wie equensWorldline zu ihrer Unterstützung bei der Umsetzung von Online Banking bieten und wie diese erfolgreich mit den jeweiligen Erwartungen der Banken und den Bedürfnissen ihrer Kunden in Einklang gebracht werden können. Endkunden bezogen heißt das: Während sich der eine Kunde über das Open Banking seiner Bank nur Überblick über seine Finanzlage verschaffen will, braucht der andere eine Finanzberatung oder Vorschläge, wie er seinen Co2-Footprint optieren kann - alles Optionen, die Open Banking grundsätzlich liefern kann.

Augen auf bei der Partnerwahl
Um ein solches digitales Ökosystem, das Payments und Social Services zukunftsorientiert miteinander verbindet, zu schaffen, braucht man allerdings die richtigen Partner. Denn bestmöglichen End-To-End-Services für Endkunden/Verbraucher können nur geliefert werden, wenn jeder in dem auf unterschiedlichen Dienstleistern beruhenden System in seinem Betätigungsfeld leistungsüberzeugend arbeitet.

Worldline hat dafür schon früh gesorgt und ein Partnerprogramm ins Leben gerufen, das geeignete Partner identifiziert, sie in Hinblick auf benötigte Leistungen auswählt und in das eigene Leistungsversprechen integriert.

Jede Partnerschaft ist anders. Diese Erfahrung hat Worldline auch während der vom Unternehmen geschaffenen E-Payment-Challenge gemacht, bei denen Kunden des Unternehmens ihre aktuellen Anforderungen an Open Banking-Konzepte definieren und potenzielle FinTech-Partner dafür Lösungsvorschläge erarbeiten können. Mit den regelmäßigen Veranstaltungen sollen Innovationen auf den Weg gebracht, neu Partnerschaften initiiert und FinTechs erfolgreich in reale Kundenaufgaben integriert werden. Auf diese Weise wurden bislang mehr als 34 überzeugende FinTechs-Lösungen für über 16 Worldline Kunden erarbeitet.

Wohin geht die Reise bei Angeboten
Was heute schon mittels Open Banking geht, zeigen unterschiedliche Anwendungsbeispiele aus dem Unternehmens- und Handelsbereich. Bekannte Basis-Leistungen sind Services zur Zahlungsauslösung (Payment Initiation Services) und zur Informationsabfrage (Account Information). Seit einiger Zeit sind bei Unternehmen auch Tools zur Optimierung des Liquiditäts-Managements gefragt, also sogenannte „Augmented Case Management Tools“. Diese kombinieren Daten-Analysen mit Payment-Tools wie „Split Payment“, „Buy Now – Pay Later“ oder dem neuen Mitteilungs-Tool, Request to Pay (RTP), das in Europa im Juni 2021 starten soll.

Gerade Industrien mit hohem Rechnungs-Lastschriftanteil erhoffen sich von der Zahlungsaufforderung RTP eine Vereinfachung ihrer Prozesse im Debitoren-Management. Denn mit RTP können eingehende Zahlungen automatisch mit offenen Rechnungen abgeglichen werden.

In Kombination mit Echtzeitzahlungen könnten Online-Händler Kunden mit RTP auch eine bequeme Möglichkeit bieten, Zahlungen direkt vom Bankkonto auszulösen, was Banken helfen würde, sich gegen die Konkurrenz von PayPal, Apple, Google und Co. zu wehren. Händler könnten außerdem konten-basierte Zahlungen nutzen, um sie mit Treue-Programmen zu kombinieren. Insgesamt wird davon ausgegangen, dass mit RTP circa 20 Prozent des Handelsvolumens abgewickelt werden könnte. Das Nachsehen hätten dann Zahlungen mit Kreditkarte.

Über Green Banking zu mehr Nachhaltigkeit
Open Banking kann in seiner Weiterentwicklung zudem einen essenziellen Beitrag zu mehr ökologischer Nachhaltigkeit leisten, indem es durch die Kombination von Finanzdaten und sozialen Aspekten und über Green Banking-Aspekte hinausgehend bei Endkunden mehr Aufmerksamkeit für dieses Thema schafft. Insgesamt ist davon auszugehen, dass allein in die Reduktion des Co2-Fußabdrucks von Personen und Industrie mehr als 90.000 Milliarden Euro gepumpt werden, um doch noch den Schwenk zu umweltschonenderen Energien und Verhaltensweisen zu schaffen.


Tom Wijnen

Senior Product
Marketing Manager

Mathieu Barthelemy
Lead Product Manager
Digital Services