MATSE-Ausbildung bei Worldline - in Corona-Zeiten mal etwas anders
Wer kennt das nicht: „Aufgrund der aktuellen Pandemielage finden zurzeit keine Sprechzeiten statt.“ Füreinander da sein, einspringen und an einem Strang ziehen, das macht die Unternehmenskultur bei Worldline aus. Gerade zu Beginn der Ausbildung stellen sich viele Fragen. Hier ist es wichtig, von Beginn an eine gute Betreuung zu haben und auch später auf einen Mentor zurückgreifen zu können.
Das bietet Worldline in Aachen bei der betrieblichen Ausbildung zum mathematische-technischen Softwareentwickler/In (MATSE) in Kombination mit dem Dualen Studiengang „Angewandte Mathematik und Informatik“ an der FH Aachen. Den theoretischen Teil organisiert dabei das IT-Center der RWTH Aachen. Die Ausbildung und das gleichzeitige Bachelor-Studium decken theoretische und praktische Komponenten mit Themen wie Mathematik, Informatik und Programmierung ab. Das Ziel: Auszubildende erlernen praxisnah die Lösung von Problemstellungen, oft mit wissenschaftlichem Hintergrund.
Im September letzten Jahres haben bei Worldline Max Krüger und Hazem Falah ihre MATSE-Ausbildung begonnen. Betreut werden sie von Christina Nositschka, Scrum Master, und Alexandra Wierichs, Senior Consultant.
Christina, wann hast Du eigentlich Deine Ausbildung begonnen?
Christina: 1998 in Aachen. Ich habe damals eine Ausbildung zur MaTA, mathematisch-technischen Assistentin, gemacht, weil es bei dem Ausbildungsgang noch keine Kombination mit Studium gab.
Alexandra, Du bist Betreuerin für den MATSE-Nachwuchs. Was macht man da?
Alexandra: Christina und ich begleiten die MATSE-Azubis vor allem in organisatorischen Fragen an der Uni und auch bei Worldline. Unterstützt werden wir im Bedarfsfall durch ein funktionierendes Netzwerk. Klar hat sich seit unserer eigenen Ausbildung so einiges geändert. Trotzdem können wir - aufgrund unsere Erfahrung - unseren Azubis sagen, was in den einzelnen Stationen wichtig ist und was nicht.
Bei MATSE macht man einen IHK- und einen Bachelor-Abschluss, was ziemlich anstrengend klingt. Warum Max hast Du Dich trotzdem dafür entschieden?
Max: Als ich letztes Jahr mein Abi in Corona-Zeiten gemacht habe, wusste ich erst gar nicht, was ich machen sollte. Naturwissenschaftlich und technisch war ich gut in der Schule. Diese Themen haben mir immer viel Spaß gemacht. Ein duales Studium fand ich schon immer gut. Mein Vater hat herkömmlich studiert und beim Start im Betrieb keine Ahnung gehabt, was auf ihn so alles zukommt. Beim dualen Studium passiert das nicht so schnell. Vor allem, wenn man von Anfang an gut betreut und eingearbeitet wird. Ich habe mich sehr gefreut, als ich die Zusage von Worldline bekam. Außerdem: Aachen ist eine tolle Stadt. Uni und Firma sind direkt um die Ecke.
Alexandra: Für uns als Unternehmen sind die dualen Studenten echt wertvoll. Da unsere Azubis von Beginn an in Projekten eingebunden werden, haben wir nach nur drei Jahren Ausbildung Mitarbeiter/Innen, die wir sofort einsetzen können. Wir merken hier den Unterschied zwischen Bewerbern mit Informatik-Studium und den MATSE-Azubis. MATSE-Absolventen/Innen sind oft besser mit Projektabläufen und Techniken vertraut.
Muss man für die MATSE-Ausbildung gut in Mathematik sein?
Hazem: Wäre gut, wenn man ein paar Programmierkenntnisse hat und versteht, wie Programme funktionieren. Ich habe vorher schon in Wien Mathe studiert. Das war sicherlich nicht schlecht, nur leider für mich viel zu theoretisch.
Christina: Natürlich ist es einfacher, wenn man schon einmal ins Programmieren reingeschnuppert hat, ist aber kein Muss. Man sollte ein grundsätzliches Verständnis für logisches Denken haben, dann stellt das Programmieren kein Problem dar. Das eigentliche Programmier-Wissen wird in den Vorlesungen und im Betrieb vermittelt.
Alexandra: Wichtig ist für uns auch, dass MATSE-Kandidaten/Innen gut Deutsch und Englisch können. Das brauchen sie bei uns für ihren Arbeitsalltag und fürs Studium. Natürlich müssen Bewerber auch in unsere Teams passen.
Max, warum hast Du Dich für eine Ausbildung bei Worldline entschieden?
Max: Ich wollte vor allem Chancen, wie man sie in einem Wirtschaftsunternehmen bekommt. Deshalb habe ich meine Bewerbung auf dem Online-Bewerbertool hochgeladen. Darauf hat sich dann Worldline zum Glück gemeldet. In Corona-Zeiten ist alles schwierig. Umso so wichtiger ist es, in einem Unternehmen zu arbeiten, mit dessen Dienstleistungen man sich auch identifizieren kann. Gerade jetzt, wo bargeldloses Bezahlen und digitale Dienste so wichtig sind, habe ich das Gefühl, das Richtige zu machen.
Hazem, wie lief es bei Dir mit der Bewerbung in Corona-Zeiten?
Hazem: Ziemlich schwierig. Nach meinem Abitur in Tunesien habe ich zunächst in Wien studiert. Damals langte das B2-Niveau, um ein Studium aufzunehmen. Doch für mein duales Studium in Aachen musste ich erst einmal mein C1-Deutsch-Niveau nachholen. Da ich in Österreich in der Zeit keine passende Prüfungstermine, die von der FH-Aachen anerkannt sind, finden konnte, musste ich während Corona nach München reisen, um die Prüfung zu absolvieren. Die Ergebnisse kamen dann erst sechs Wochen später kurz vor Studienbeginn. In der Zeit habe ich mich natürlich beworben und auch einige Zusagen bekommen.
Wieso hast Du Dich dann für Worldline entschieden?
Hazem: Bei Worldline hat man das meiste Interesse an mir als Person gezeigt. Drei Tage vor meinem Ausbildungsstart bin ich dann nach Aachen gekommen. Ohne die Hilfe und Unterstützung von Christina, Alexandra und die anderen Kolleginnen und Kollegen, hätte ich das alles nicht geschafft.
Alexandra: Dafür sind wir als Betreuerinnen schließlich da: Wir kümmern uns, manchmal hilft dabei auch der Zufall. Hazem fehlte so kurzfristig in Aachen eine Wohnung. Wir konnten den Kontakt zu einem Kollegen mit einem freien Zimmer herstellen. Die beiden wurden sich schnell einig und Hazem konnte die erste Zeit dort wohnen.
Wie lief es für Euch, als es mit der Ausbildung losging?
Max: Im ersten Monat hatten wir Blockunterricht an der Uni, d.h. zwei Wochen JAVA-Programmierung und zwei Wochen Mathematik. Im Unternehmen ging es dann am 1. Oktober 2020 los. Alle waren total freundlich, das Gebäude ungewohnt leer. Wir saßen zu sechst an einem riesigen Tisch, alle mit Maske. Anders ging es nicht. Trotzdem habe ich im ersten Monat bei Worldline viel gelernt. Sebastian, mein fachlicher Ausbilder, hat mir JAVA-Programmieraufgaben gegeben. Einen Monat später waren die Corona-Zahlen so hoch, dass wir alle ins Home-Office mussten. Ich freue mich auf jeden Fall, wenn alles wieder normaler wird.
Christina, wie unterstützt Ihr Eure Auszubildenden, wenn sie dann in Projekten mitarbeiten?
Christina: Wir kümmern uns um alles Organisatorische. Ansonsten haben die Azubis fachliche Betreuer. Wir haben keine festen Stationen die unsere Azubis durchlaufen, wie oft in den kaufmännischen Bereichen. Wenn unsere Azubis aus der Uni kommen, werden sie erst einmal mit JAVA-Aufgaben betraut. Wir schauen dann immer individuell, was die Azubis an Wissen mitbringen, was sie gelernt haben, wo sie Hilfe brauchen und wo sie stehen. Je nach Kenntnisstand prüfen wir, wo wir sie einsetzen können, in der Regel in Projekten, die nicht zeitkritisch sind und die wir auf Dauer nutzen können. Hier lernen sie dann alles, was sie für ihre Ausbildung benötigen.
Alexandra: Wichtig ist vor allem, dass unsere Azubis an Lösungen arbeiten, die auch zum Einsatz kommen. Neben Kundenprojekten sind das auch interne Projekte, wie beispielsweise das Besucher-Tool für unseren Empfang. Wie bei einem Kundenprojekt haben die Azubis hier die Bedarfslage ermittelt und dann eine Lösung geliefert, die jetzt beim Empfang im Einsatz ist.
Wie findet man in Corona-Zeiten zu Kollegen/Innen Anschluss?
Alexandra: Auch vor Corona haben wir schon zu unseren MATSE-Meetings eingeladen. D.h. alle 3 Monate trommeln wir unsere Azubis zusammen und jeder berichtet, was in der Uni und in der Abteilung läuft. Hier machen unsere MATSE-Azubis erste Erfahrung beim Thema Präsentieren. Gleichzeitig berichten sie über das, was sie im Arbeitsalltag beschäftigt. Das findet jetzt natürlich alles digital statt. Gleichzeitig stehen die älteren Azubis den jüngeren als Paten zur Verfügung. Die einzelnen Abteilungen organisieren auch digital regelmäßige Huddles, zu denen auch die Azubis eingeladen sind. Hier berichtet jeder, an was er gerade arbeitet. Dies ersetzt zurzeit auch ein wenig das sonst stattfindende Gespräch in der Kaffeeküche.
Hazem, wie geht man Deiner Meinung nach mit den Azubis bei Worldline um?
Hazem: Wegen der allgemeinen Corona-Situation habe ich bisher nur einen Teil des Teams persönlich kennengelernt. Die anderen kenne ich nur aus Online-Meetings. Trotzdem habe ich bislang das Gefühl, dass hier eine gute Arbeitsatmosphäre herrscht, jeder seinen Platz hier hat oder finden kann. Die Kollegen/Innen sind sehr freundlich. Man kann mit jedem offen reden und hat das Gefühl, dazu zu gehören.
Hazem, sollte das auch ein Argument sein, sich als MATSE-Interessent bei Worldline bewerben?
Hazem: Ich finde ja. Als großes Unternehmen bietet Worldline viele berufliche Chancen. Außerdem erhält man hier wie gesagt viel Unterstützung, sowohl beim Studium als auch privat. Super, wenn wie hier auch die kooperierende Uni mitzieht. Toll ist auch die Möglichkeit, Kontakte mit älteren Azubis bei Worldline zu haben. So kann man sich besser vorstellen, wie es nach der Ausbildung weitergehen kann. Außerdem kann man bei Worldline sehen, wie Lösungen, an denen man mitgearbeitet hat, im Alltag eingesetzt werden.
Max, wie geht es für Dich später beruflich weiter?
Max: Ich würde gern noch meinen Master machen. Wäre toll, wenn Worldline mich dabei dann unterstützen und ich noch im Unternehmen arbeiten könnte.
Alexandra, wie sieht es mit der Übernahme nach Ausbildungsschluss aus?
Alexandra: In der Regel machen wir ein Übernahmeangebot und versuchen, unsere Worldliner bei ihrer weiteren beruflichen Entwicklung zu unterstützen, etwa - wie von Max angesprochen - durch Teilzeitangebote oder die Möglichkeit, einen zusätzlichen Abschluss zu erarbeiten oder Master-Arbeiten zu schreiben.
Alexandra Wierichs,
Senior Consultant
Max Krüger,
MATSE-Student
Christina Nositschka,
Scrum Master
Hazem Falah,
MATSE-Student
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