Finanzinstitute als Enabler von ökologischer Nachhaltigkeit
Seit Öffnung der Banken und Teilen ihrer Daten für Drittanbieter werden unterschiedliche Möglichkeiten diskutiert, wie Banken neue Einnahmequellen generieren und Endkunden-orientierte Leistungen bieten können. Dabei treten Nachhaltigkeitsaspekte immer mehr in den Vordergrund und führen zu interessanten Lösungen wie sie von equensWorldline entwickelt werden.
Vorteile von Open Banking
Bei der Umsetzung der Payment Service Directive 2 stand zunächst die Wahrung der Datenhoheit der Endkunden im Vordergrund. Diese sollen - so die Regelung - ihre Kontendaten frei verwalten und darüber entscheiden können, welcher zugelassene Drittanbieter, wann, in welchem Umfang, auf welche Daten für sein Angebot Zugriff erhält. Damit war Open Banking geboren und gleichzeitig auch die Möglichkeit zum Aggregieren von Daten mehrerer Finanzinstitute mit Hilfe einer einzigen Anwendung.
Profitieren sollten Banken und Endkunden gleichermaßen. Letztere beispielsweise dadurch, dass sie mehr Kontrolle über ihre Finanzsituation erhalten, weil sie ihre gesamten Transaktionen besser analysieren und übersichtlich zusammenfassen können.
Gleichzeitig haben Banken durch Open Banking und die Einbindung von Drittleistern Zugriff auf weitere Daten. Durch offenere, nahtlosere Zahlungsverfahren können sie das Verhalten ihrer Kunden besser einschätzen und ihnen kontextbezogene, maßgeschneiderte Entscheidungshilfen und Produktalternativen über digitale Kanäle bieten, zu denen diese dann ihrerseits einen leichteren Zugang haben.
Von Open und Green Banking zu mehr ökologischer Nachhaltigkeit
Mit zunehmender Sorge um ökologische Nachhaltigkeit müssen Banken ihre Rolle beim Open Banking jetzt neu definieren. Verstärkt durch Corona geht es beim ökologischen Übergang um mehr, als Investitionen in grüne Wirtschaft zu lenken.
* European commission Eurobarometer 468 – Nov 17
** Capgemini Research Institute «How sustainability is fundamentally changing consumer preferences» - Juli 20
Geeignete Verfahren und Produkte
Einen Beitrag zu mehr ökologischer Nachhaltigkeit können sie beispielsweise durch Bestimmung des Co2-Fußabdrucks ihrer Kunden und Angebote zum Umstieg auf sauberere Energieressourcen leisten.
Das Verfahren ist dabei wie folgt: Der Foot Print wird auf Basis von Endnutzer-Kontoinformationen und dem Transaktionslabel sowie Händler-Informationen (Name, Händlerkategorie) ermittelt und zur Kategorisierung von Transaktionen genutzt. Anhand der ermittelten Daten werden dann die damit verbundenen Co2-Auswirkungen auf Grundlage von Co2-Indizes errechnet. Verfeinern lässt sich der Vorgang, indem die Berechnungs-Algorithmen auch Daten zum Lebensstil des Endnutzers einbeziehen, die dieser zuvor zur Verfügung gestellt hat. Denkbar wären hier beispielsweise Informationen über das von ihm verwendete Auto, sein Transportverhalten etc..
Die Neupositionierung von Banken
Durch Nutzung von system-inhärenten Möglichkeiten und speziellen Software-Lösungen gibt es also für Banken und Finanzdienstleister diverse Möglichkeiten, sich als Förderer von ökologisch orientiertem Konsum zu positionieren und bei Endverbrauchern das erhöhte Interesse an nachhaltigen Investments durch entsprechende Produkte wie Green Bonds zu unterstützen.
Im Einklang mit Maßnahmen der Europäischen Kommission wie Green Consumption Pledge und dem Europäischen Klimapakt bieten sich dabei auch die Carbon-Footprint-Analyse und ein festgelegtes Kohlenstoff-Budget an, um Endkunden zu intelligenterem Verbrauch anzuregen und sich als Schützer von Finanzen und Umwelt gleichermaßen zu positionieren.
Lösungsumsetzung mit equensWorldline
Als nachhaltigkeitsorientiertes Unternehmen unterstützt equensWorldline alle entsprechenden EU-Initiativen und bietet ein Tool zur Ermittlung des Carbon-Footprint, das mehr Transparenz beim Co2-Verbrauch schafft.
equensWorldline Carbon Footprint Solution ist Teil einer Open Banking-Plattform, die Bankdaten erreicht, bei Zustimmung des Kunden Händler durch Rückverfolgung des Händler-Kategorie-Codes identifiziert und Zahlungen des Kunden in Co2-Emmisionen umrechnet. Nach Berechnung der durchschnittlichen Co2-Emissionen, die an den Händler gezahlt wurden, benachrichtigt die Software die Kunden über die Höhe ihres Verbrauchs, um so ein besseres Ausgabenbewusstsein und einen verminderten Co2-Footprint zu initiieren.
Ermöglicht wird der Vorgang durch Aggregation der Transaktionsdaten direkt von den Bankkonten der Endkunden. So können die Auswirkungen jeder Ausgabe verfolgt, die Umweltbelastung pro Kauf quantifiziert, die Ausgaben kategorisiert und die Ergebnisse in einem Dashboard präsentiert werden.
Einsatzbereiche und Vorteile
Die Lösung zielt auf Emissionsverminderungen in unterschiedlichen Anwendungsbereichen. Etwa 80 Prozent der Treibhausgas-Emissionen des Lebensmittelkonsums in der EU stammen nach Daten-Analysen aus tierischen Produkten. Um diese zu reduzieren, sollten Endkunden weniger Fleisch essen, weniger Abfall produzieren und lokale Produkte kaufen.
Circa 20 Prozent der Emissionen der EU entstehen allein durch Transporte. Hier hilft die equensWorldline Lösung bei der Ermittlung der Emissionen pro Transportmethode. Sie berechnet beispielsweise die Kilometerleistung/Emissionsproduktion beim Autofahren und kann so, bei entsprechend hohen Werten, einen Umstieg auf ein Elektroauto oder das Fahrrad anregen und letztlich zu einem gesünderen Lebensstil führen.
Resümee
Open Banking bietet viele neue Möglichkeiten, durch intelligente Nutzung von Finanzdaten, Endverbraucher bei der Umsetzung von ökologischer Nachhaltigkeit zu unterstützen. Wichtig ist nur das Wie. Denn Studien belegen, dass ihnen oft Informationen und das Wissen fehlen, um in ökologisch nachhaltige Projekte investieren und sich selbst klimaschonend verhalten zu können. Entsprechende von Banken angebotene Produkte müssen daher allgemeinverständlich erklärt und transparent umgesetzt werden. Dann kann die Wende zu mehr Nachhaltigkeit mit ihrer Hilfe gelingen.
Business Consultant
Hazal Aktepe
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